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Mit einem klassischem Eichenfass wird automatisch eine gewisse Ursprünglichkeit in Verbindung gebracht. Kein Wunder, schließlich soll die erste Erwähnung eines solchen Holzfasses auf römische Quellen zurückgehen. Der Hauptzweck von einem Eichenfass besteht in erster Linie darin, Spirituosen zu lagern und reifen zu lassen. Wird beispielsweise Wein in einem solchen Fass gelagert, so spricht man von Fassreife, die unter Weinfreunden sehr beliebt ist. Darüber hinaus ist ein Holzfass robust und lässt sich für den Transport leicht rollen. Für die Herstellung eines Fasses wird in der Regel Eichenholz verwendet, da sich diese Holzart gut verarbeiten lässt und die Oberfläche nicht zu porös ist. In einem Weinfass aus Eichenholz kann der Wein über viele Jahre hinweg unter günstigen Bedingungen gelagert werden. Hinzu kommt, dass die vom Holz abgegebenen Geschmacksstoffe als sehr angenehm und schmackhaft empfunden werden.
Auch ein altes, ausrangiertes, gebrauchtes Weinfass hat durchaus seinen Reiz und eignet sich hervorragend für dekorative Zwecke, so beispielsweise als Eichenfass Regentonne oder Blumentrog im heimischen Garten.
Da Holzfässer auf eine lange Tradition zurückblicken, stellt sich die Frage, wie beispielsweise ein Weinfass aus Eiche heute hergestellt wird und ob sich die Produktion im Laufe der Jahre verändert hat? Bei einem Eichenfass handelt es sich um ein natürliches Produkt, das auch heute noch von Hand gefertigt wird, wobei der Vorgang sehr arbeits- und zeitintensiv ist. Das zu verarbeitende massive Eichenholz wird längs zugeschnitten, wobei die Längshölzer Dauben genannt werden. Nach der Lagerung und Trocknung der Dauben erfolgt die Einstellung der optimalen Holzfeuchte in einer Trockenkammer. Verzinkte Eisenspannreifen halten die Dauben schließlich zusammen und das Holzfass wird mittels der Wärme des Feuers in die bauchige Form gebracht. Im Anschluss erfolgt der Vorgang des toasten, darunter ist die Bearbeitung der Innenwände mit offenem Feuer zu verstehen. Dabei werden durch die Wärme die verschiedenen Aromen des Holzes aktiviert. Am Schluss des aufwendigen Fertigungsprozesses kommt der Boden für das Eichenfass an die Reihe. Im Bauch eines jeden Fasses ist in der Mitte ein Spundloch zu finden, welches für die Wiederbefüllung benötigt wird.
Ein Weinfass lässt sich auf ganz natürliche Art abdichten. Holz arbeitet kontinuierlich, mit sinkenden oder steigenden Temperaturen und der damit einhergehenden Luftfeuchtigkeit ist Holz jedoch stärker als sonst in Bewegung. Mit abnehmender Feuchtigkeit ziehen sich die Dauben zusammen und trocken nach und nach aus. Lässt man ein Weinfass zu lange unbefüllt stehen, so wird es mit der Zeit undicht. Deshalb empfehlen wir ein Holzfass nach langer Nicht-Benutzung zu wässern und für den Gebrauch vorzubereiten. In unserer Pflegeanleitung erhalten Sie die Anleitung für den Erstgebrauch unserer Eichenfässer 1 bis 10 Liter. Damit sich ein Holzfass wieder selbstständig abdichtet, muss es mit Wasser befüllt werden. Durch die Feuchtigkeit können die Dauben wieder aufquellen und auf diese Weise wird das Fass dicht. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, kann das Eichenfass komplett mit Wasser gefüllt und rundum mit feuchten Küchen-Handtüchern eingewickelt werden. Durch die Sonneneinstrahlung und die feucht warme Luft quillt das Holz noch schneller auf und erzielt in kürzerer Zeit das gewünschte Ergebnis. Eine detaillierte Pflegeanleitung findest Du hier.
Die klimatischen Bedingungen haben durchaus einen Einfluss auf den Reifeprozess von Wein, Whiskey, Schnaps oder Likör im Faß. Durch die Aktivität des Holzes ist der Inhalt nicht vollständig von der Außenwelt abgeriegelt, da immer ein minimaler Luftaustausch stattfindet. Das „Destillat atmet“, so wird es in der Fachsprache ausgedrückt. Von daher sollte darauf geachtet werden, wo ein Weinfass gelagert wird. Je wärmer das Umfeld von einem befüllten Eichenfaß ist, desto mehr Flüssigkeit verdunstet im Zuge des Reifeprozesses, wobei sich auch der Alkoholgehalt verändert. Vereinfacht kann gesagt werden, dass sich bei zunehmender Wärme die Aktivität im Fass erhöht. Bei feuchtem und kühlem Klima hingegen verdunstet verhältnismäßig mehr Alkohol als Wasser. Aus diesem Grund sinkt bspw. bei schottischen Whiskysorten der Alkoholgehalt mit zunehmender Reifedauer. Ist das Klima hingegen trocken und heiß, ist es genau andersherum, es verdampft mehr Wasser als Alkohol. So verdampft beispielsweise beim jahrelang gelagerten Bourbon mehr Wasser und der Alkoholgehalt steigt. Auch ein leeres Eichen-Fass bevorzugt generell eine kühle und feuchte Lagerung ohne Sonneneinstrahlung.
Generell kann gesagt werden, dass sich Spirituosen, die in einem Eichenfass gelagert werden, positiv verändern. Entscheidend hierbei ist, dass Holz die einzige zugelassene Möglichkeit ist, um beispielsweise einen Wein oder Whiskey aromatisch zu beeinflussen. In einem Eichenfaß entsteht ein ganz anderer Geschmack und Geruch, als beispielsweise in einem Stahltank oder einer Glasflasche. Gerade ein neues Eichen-Fass lässt bei Weinen das typische Vanille-Aroma entstehen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von "Barrique". Ein Barriquefass ist ein neues Holzfass, das hochwertigen Rotweinen einen feinen Vanillegeschmack verleiht.
Der stets minimal eintretende Sauerstoff in ein Holzfaß lässt den Wein nach einer gewissen Reifezeit geschmacklich "weicher" werden. Die jeweilige Atmosphäre ist in einem Weinfass auch für die malolaktische Gärung mitverantwortlich, die für die Weinherstellung eine entscheidende Rolle spielt. Dabei wird die im Wein enthaltene Apfelsäure in Milchsäure umgewandelt, wodurch der Wein weniger säuretont wird.
In der Regel benötigen Weine nach der Gärung, also der Umwandlung von Zucker in Alkohol und Kohlendioxid, eine gewisse Zeit, um sich zu entwickeln und zu reifen. Dieser Vorgang wird in Fachkreisen als „Ausbau“ bezeichnet. Die Lagerung in einem Holzfass wird von natürlichen Aromen begleitet, die sich im Weinfass entfalten. Gelagerter Wein in einem Holzfass wird im Laufe der Zeit geschmacklich intensiver und cremiger. Durch den eindringenden Sauerstoff verdunstet Flüssigkeit aus dem Weinfaß, was dazu führt, dass der Wein konzentrierter wird.
Weiß- und Rotweine können grundsätzlich in einem Eichenfass lagern. Die Dauer ist von der jeweiligen Weinsorte abhängig und kann zwischen einigen Monaten und mehreren Jahren liegen. Man sagt, dass ein eher einfacher Rotwein rund drei Monate lagert und schwere Rotweine benötigen eine Lagerungszeit bis zu sieben Jahre. Auch sollte auf die Fassgröße geachtet werden. Als Faustregel kann festgehalten werden: In größeren Fässern kommt der Wein weniger mit dem Holz in Berührung und er wird weniger mit Sauerstoff versorgt. Ein kleineres Weinfaß übt auf einen Wein also einen stärkeren Einfluss aus und reift schneller. Auch sollte der Umstand bedacht werden, ob der Wein in einem neuen oder gebrauchten Eichenfass reift. Ein altes Weinfass ist für den Reifeprozess natürlich geeignet, jedoch nicht für die Entfaltung der Aromen. In einem neuen Holzfass werden die im Holz enthaltene Tannine an den Wein abgegeben, die für die besondere Note mitverantwortlich sind.
Die klimatischen Bedingungen eines Kellers oder eines Lagerraums üben einen Einfluss auf den Verdunstungsverlust aus. Dieser ist direkt nach der Befüllung von einem Eichenfass höher und dementsprechend muss in der Anfangszeit in kürzeren Abständen beigefüllt werden. Später dann nur noch einmal im Monat, wobei gleichzeitig die Farbe, der Grad der Trübung sowie die Aromanoten überprüft werden sollten.
Wir verzichten bewusst auf Holz-Importe aus asiatischen Ländern. Alle Fässer stammen aus europäischen Familienbetrieben und werden hier liebevoll in Handarbeit gefertigt.
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