Recycling und Umweltschutz: das solltet ihr wissen

Nicht nur in Deutschland ist das Thema Recycling nach wie vor top aktuell und wird heiß diskutiert. Auch dürfte die entgegengebrachte Kritik dieser Thematik mehr als berechtigt sein. Doch was konnte diese bisher bewirken? Fest steht, dass das Thema Mülltrennung uns alle angeht, gleich ob im eigenen Haushalt oder im öffentlichen Leben. Für den sogenannten Hausgebrauch wird Altglas-, Plastik-, Metall- und Papiermüll getrennt. Selbst die Mehrzahl der Müllbehältnisse sieht eine Trennung der einzelnen Abfallarten vor, so beispielsweise in Supermärkten oder an Bahnhöfen. Auch ist es nicht neu, dass zum Verzicht von Plastik aufgerufen wird und Alternativen geschaffen werden sollen. Schließlich trägt jeder Konsument zum Schutz der Umwelt bei. Jedoch zeigt die Realität außerhalb des Einflussbereiches der Bevölkerung ein erschreckend anderes Bild. In einem verheerenden Ausmaß bedrohen Millionen Tonnen von Plastikmüll unser Ökosystem. Doch an welchen Stellen müssen nach den entscheidenden Gründen gesucht werden, wie es zu solch einer Bedrohung durch Plastikmüll kommen konnte? Liegt es an der Unvernunft der Verbraucher oder eher an den Vorgängen der Abfallentsorgung, die wir als Bürger nicht mitbekommen?

Was bedeutet Recycling?

Wir alle sprechen von Recycling und von daher dürfte es an dieser Stelle nicht verkehrt sein, den Begriff mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Er steht für 'Wiederverwertung' und 'Wiederaufbereitung'. Das Ziel ist, dass durch ein spezielles Verwertungsverfahren Abfall jeglicher Art aufbereitet und für eine Wiederverwertung vorbereitet wird. Entweder werden die jeweiligen Materialien ihrem ursprünglichen oder einem neuen Zweck zugeführt. Die Aufbereitung von organischen Materialien fällt ebenfalls darunter. Jedoch nicht und da gilt es zu unterscheiden, die energetische Verwertung sowie die Aufbereitung von Materialien, die als Brennstoff oder zur Verfüllung dienen sollen. Wurde der gewonnene Rohstoff zuvor als Abfall eingestuft, so ist ganz klar von Recycling die Rede. Ansonsten handelt es sich um eine Wiederverwendung. Umgangssprachlich fallen in der Regel beide Bedeutungen unter den Begriff Recycling.

Übergelaufener Container mit Müll in der Natur

Recycling, ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz

Der Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU genannt, betont auf seiner Internetseite ausdrücklich, dass Recycling erheblich zum Umweltschutz beiträgt und Ressourcen deutlich besser genutzt werden müssen. Es komme darauf an, die Müllberge zu reduzieren, indem viele Materialien weiterverarbeitet und recycelt werden. Eine Kreislaufwirtschaft ist hier das entscheidende Stichwort. Ein Grund für die Zunahme von Abfall, der zu Lasten unserer Umwelt geht, ist der Umstand, dass viele Produkte nicht mehr sonderlich langlebig sind und demnach in kürzeren Abständen durch neue ersetzt werden müssen. Sicherlich mag das für den Einzelhandel lukrativ sein, hinsichtlich der Umweltbelastung jedoch sehr kurzsichtig gedacht. Die Vorgänge des Recycelns schonen nicht nur unsere Ressourcen, auch die CO2-Belastung kann dadurch reduziert werden. Entscheidend ist, dass durch Verfahren zur Aufbereitung möglichst große Mengen an Material in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden können. So wird uns vermittelt, dass jeder in dieser Hinsicht einen wichtigen Beitrag leisten kann. Sei es beim häuslichen Müll, der getrennt wird, oder der Entsorgung von elektronischen Geräten und dergleichen. Ebenso ist auch die Wiederverwertung von Kleidungsstücken ein nicht zu unterschätzender Beitrag.

Abfälle und Recycling

Dank des Dualen Systems, welches 1990 eingeführt wurde, soll Deutschland hinsichtlich der Mülltrennung und Recycling ganz weit vorne liegen. Der hier entstandene Müll wird der Wiederverwertung umweltschonend zugeführt. Es werden rund 70 bis 90 Prozent des Papier-, Glas-, Kunststoff- und Metallabfalls recycelt. Dabei muss für recyceltes Papier nur halb so viel Energie und rund 66 Prozent weniger Wasser aufgewendet werden. Auch beim Glas-Recycling muss 25 Prozent weniger Energie aufgebracht werden, als im Vergleich bei der Herstellung von Glas aus Rohstoffen. Laut des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. konnten seit 1990 rund 46 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Eine Schwierigkeit liegt darin, Elektrogeräte fachgerecht zu entsorgen. Allen voran Handys. Es wird vermutet, dass über 70 Millionen Mobiltelefone ungenutzt oder auch kaputt in deutschen Haushalten einfach rumliegen oder mit dem Restmüll entsorgt werden. Handys enthalten eine große Menge an verschiedenen Rohstoffen, die teilweise nur begrenzt zur Verfügung stehen. Ebenso verhält es sich mit Flachbildschirmen.

Zwei offene Handflächen, die eine Weltkugel und einen Baum und ein Reh vor dunkelblauem Hintergrund halten

Plastikmüll in Deutschland

Auch hinsichtlich des Plastikmülls soll Deutschland gut aufgestellt sein, auch wenn gesagt wird, dass durch eine mitunter falsche Mülltrennung der Haushalte ein größerer Anteil an Plastik auf Deponien oder in der Verbrennung landet. Dem gegenüber steht die Menge an Verpackungsmüll, die in Deutschland jährlich produziert wird. Im letzten Jahr sollen es laut Plastikatlas für das Jahr 2019 pro Kopf 38 Kilogramm an Plastikmüll gewesen sein. Der Plastikatlas wird von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) veröffentlicht. Zwischen 1950 und 2015 wurden weltweit 8,3 Milliarden Tonnen an Plastik produziert, wobei der größte Teil Kunststoffe für Einwegprodukte und Verpackungen ausmachen soll. Im Europavergleich gehören die Deutschen zu den größten Verursachern von Plastikmüll und damit tragen wir alle eine große Verantwortung für die weltweite Plastikverschmutzung. Auch wenn die Bevölkerung eine gewissenhafte Mülltrennung vornimmt, so ist dies vermutlich nur der bekannte Tropfen auf den heißen Stein. Die Realität soll nämlich folgendermaßen aussehen. Deutschland lässt riesige Mengen Verpackungsmüll nach Asien verschwinden, wo dieser teilweise auf Deponien und schließlich im Meer landet, mit den uns bekannten fatalen Folgen. Der andere Teil wird verbrannt, was den CO2-Ausstoß erhöht. Weiter heißt es, dass die deutsche Industrie nicht ausnahmslos ihren eigenen Müll verwertet, sondern sich stattdessen an importierten Kunststoffgranulat aus Europa bedient. Wird kein Rohöl verwendet, so ist dies der günstigste Weg, um neue Plastikbehälter herzustellen. Die Zahlen sollen geschönt sein, damit sich Deutschland von einer umweltbewussten Seite zeigen kann. Hinsichtlich der Recyclingquote werden die Mengenangaben veröffentlicht, was an Plastik den Sortieranlagen zugeführt wird und nicht etwa die wirkliche Menge, die recycelt wird. Der Bilanz nach über 30 Jahren Mülltrennung kann entnommen werden, dass sich Deutschland gekonnt etwas vormacht. Der Anteil, dass aus Alt-Plastik neue Plastikbehältnisse und Verpackungen entstehen, liegt bei unter zehn Prozent. So gesehen kann die Mülltrennung der Bevölkerung auch als reine Augenwischerei für ein ökologisches Gewissen angesehen werden.

Damit auch wir unseren Beitrag zum Umweltschutz leisten, verpacken wir unsere Holzartikel zu 100 % plastikfrei und nutzen natürliche Alternativen wie z. B. Pergamintüten, die aus Zellstoff hergestellt werden und komplett abbaubar sind.

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2020-11-05 09:12:00 / Ratgeber / Kommentare 0