Handgefertigt in Familienbetrieben
Mehr als 10 Jahre ist es nun her, dass wir uns auf die Reise nach Slowenien begaben um dort unsere neuen Produzenten kennenzulernen. Nach einer kurzen Nacht in der Hauptstadt Ljubljana, begaben wir uns auf die Suche nach einem Frühstücksrestaurant um die einheimische Küche etwas näher kennenzulernen. Die deftigen Käsetaschen waren zwar ein etwas außergewöhnlicher Start in den Tag, versorgten uns aber mit der nötigen Energie für die anstehende Reise. Für uns sollte es diesmal zu einem kleine Vater-Sohn-Familienbetrieb im Norden des Landes gehen. Hier gab es keine Autobahnen, sondern nur eine Landstraße, die durch kleine, verschlafene Ortschaften und die herrlichsten Wälder Sloweniens führt - unberührte Natur soweit das Auge reicht. Als wir schon fast an der Landesgrenze zu Ungarn waren, haben wir das kleine Örtchen und unser heutiges Ziel erreicht. Boris und Marius erwarteten uns schon sehnsüchtig und sie empfingen uns schon vor der Hofeinfahrt an der Straße. Nach dem wir aus dem Auto ausgestiegen sind, begrüßte uns Marius herzlich mit gebrochenem Deutsch „Herzlich Willkommen in unserem Zuhause“. Boris eilte ins Haus um seine Frau Katja über unsere Ankunft zu informieren. Auch Boris und seine Frau begrüßten uns herzlich und luden uns in ihr Haus ein. Auf dem kleinen Holztisch in der Küche stand ein riesiger Kuchen. „Potica“ heißt er und war ein Hefeteigkuchen mit einer gedrehten Nuss-Mohnfüllung. „Das ist ein slowenisches Nationalgericht, dass nur zu Feiertagen von meiner Mutter gebacken wird.“ erklärte uns Marius. Wir setzten uns alle um den kleinen Tisch und begannen uns kennenzulernen. Später zeigte uns Marius die alte Scheune die ihm als Werkstatt dient. Hier standen zwei große Sägemaschinen, eine Drechselbank und eine Schleifmaschine. Er führte uns gemeinsam mit seinem Vater die tägliche Arbeit in der Werkstatt vor und wir philosophierten gemeinsam über mögliche neue Produkte. Das war der Beginn einer jahrelangen Geschäftsbeziehung, die bis heute anhält und welche wir mit Stolz achten und pflegen.
Familienbetrieb – Was heißt das eigentlich?
Bei einem Familienbetrieb führen Familienmitglieder eine Firma. Das bezieht sich auf die Eigentumsstruktur und die Leitung. Die Unternehmensgröße spielt hierbei keine Rolle. Familienunternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass Mitglieder einer Familie die Entscheidungen in erheblichem Maß beeinflussen.
Meist kann man anhand der Unternehmensgröße zwei extreme Formen unterscheiden:
- Die Firma gehört zu 100 % einer Familie und sie verantworten die Geschäftsführung. Sie haben also die volle Kontrolle und tragen das komplette Risiko. Diese Verhältnisse finden sich bei vielen kleineren und mittleren Unternehmen (Bspw. bei Handwerksbetrieben).
- Bei großen Unternehmen wie Aktiengesellschaften besitzen Familien oftmals einen Minderheitenanteil, die Geschäftsführung übernehmen Fremdmanager. Über den Minderheitenanteil üben sie aber einen wichtigen Einfluss auf die Firma aus.
Unsere langjährigen Hersteller sind auch größtenteils Familienbetriebe. Der Besitz der Firma und die Arbeit liegt hier schon meist seit vielen Generationen in der Hand der Familien. Viele von Ihnen haben eigene Waldflächen seit vielen Jahren in Familienbesitz, die sie selbstständig und nachhaltig bewirtschaften und dadurch für Ihre Kinde und zukünftige Generationen einen sicheren Arbeitsplatz bieten können.
Und wie funktioniert das mit der Holzproduktion?
Die Frage haben wir uns von unseren Lieferanten beantworten lassen. Hier erfahren Sie alles vom Einschlag der Bäume im Wald bis zum fertigen Kochlöffel.
Die ersten 60 bis 80 Jahre der Produktion sind relativ unspektakulär und finden im Wald statt. Ohne menschliches Zutun wächst der Baum innerhalb dieser Zeit von ganz allein und auf natürliche Weise.
Nachdem die Bäume den nötigen Umfang und die beste Höhe erreicht haben, werden Sie anhand Ihrer äußeren Qualität selektiert und anschließend durch ausgebildete Mitarbeiter gefällt. Sobald das Holz im Säge- oder Furnierwerk angekommen ist, müssen Laubholzhersteller über die beste Verwendung für jedes Stück Holz entscheiden. Anhand der langjährigen Erfahrung können die Experten nun entscheiden, welcher Stamm wofür verwendet wird damit so jeder Stamm auf die beste Art und Weise zerteilt wird.
Vor dem ersten Schnitt wird jeder Stamm entrindet. Die besten Maschinen und die Erfahrung der Mitarbeiter gewährleisten, dass der Abfall beim Entrinden minimal bleibt.
Für unsere Wasserwaage bspw. wird das Holz auch noch thermisch modifiziert. Das bedeutet dass das Holz auf mindestens 160 °C bei Sauerstoffmangel erhitzt wird.
Danach kann das Rohholz zu Schnittholz verarbeitet werden. Die deutsche Sägeindustrie ist der mit Abstand größte Rohholzabnehmer in Deutschland und damit das wichtigste Bindeglied zwischen Forst- und Holzwirtschaft. Mehrere Millionen Kubikmeter Holz werden jedes Jahr in den hiesigen Sägewerken eingeschnitten und weiterverarbeitet.
Nach dem Schneiden müssen die Holzbretter getrocknet werden. Das verhindert Fäulnis und erlaubt es dem Holz, im Trocknungsprozess zu schrumpfen. Das Holz kann luftgetrocknet oder kammergetrocknet werden, je nachdem, welcher Feuchtigkeitsgehalt für das Produkt angestrebt wird. Je besser der Trocknungsvorgang, desto höher die Qualität des Endprodukts, also weniger Risse und ein geringeres Verfärbungsrisiko.
In der Regel ist das Schnittholz wertvoller, je weniger Äste und Defekte es aufweist. Die Experten im Sägewerk selektieren für unsere Produkte nur Schnittholz mit der besten Qualität heraus, weil wir unseren Kunden nur Produkte mit der höchsten Qualität anbieten möchten.
Nachdem das Holz getrocknet ist und den perfekten Trocknungsgrad erreicht hat, kann es in dem Schreinerei - Meisterbetrieb zu dem gewünschten Holzprodukt weiterverarbeitet werden.
Der Tischler- oder Schreinermeister legt die Schnittholzbretter in die professionelle Sägemaschine in der Werkstatt ein. Wenn er zum Beispiel ein Frühstücksbrettchen herstellen möchte, schneidet die Maschine die Bretter auf die gewünschten Größen zu.
Danach werden die einzelnen Brettchen mit Hilfe von Langbandschleifer und - je nach Produkt - auch mit Kantenschleifmaschinen geschliffen und so fertig bearbeitet. Nach der Fertigstellung der Produkte werden sie nur noch in unser Lager transportiert und finden von hier aus den Weg zu Ihnen.
Schreinerei oder Tischlerei - Was ist hier der Unterschied?
Einen Unterschied zwischen Tischler und Schreiner gibt es grundsätzlich nicht. Das Berufsfeld ist identisch. Die offizielle Berufsbezeichnung gemäß der Handwerksordnung lautet allerdings Tischler. Je nach Region oder Land ist die Bezeichnung unterschiedlich. In der Schweiz sagt man "Schreiner" wobei in Österreich der Begriff "Tischler" häufiger gebraucht wird.
Das Arbeitsspektrum der Tischler ist vielseitig. Kurz gesagt sind sie für den Entwurf, Gestaltung, Konstruktion und Herstellung von den unterschiedlichsten Einrichtungen und Alltagsprodukten zuständig. Wohnungen, Arbeitsplätze, Gaststätten, Theater und Kirchen werden von Tischlern gestaltet und ausgebaut. Sie fertigen Wandverkleidungen, Deckenverkleidungen und auch Treppen an. Außerdem gestalten sie Türen, Fenster und Fassadenelemente. Tischler stellen Möbel und Holzprodukte für Küche und Haushalt in Serie her, immer individuell nach den persönlichen Wünschen der Kunden.